"ECHStraBlatt" 

Einleitung: 

Wow, was werden wir Menschen heute mit Informationen überfordert!

Für unsere Kinder leider oft mit den falschen!!!

 

Anekdote1: Aktueller Anruf der Feuerwehr am 26.09.2023: „Exotische Giftspinne auf einem Balkon.“ Eine „Spezialeinheit“ hat dieses Tier „gesichert“ und zum Checkpoint-Terraristik gebracht. Drei erwachsene Männer in einem riesigen Feuerwehrwagen brachten eine ca. 1 cm große Kreuzspinne ins Geschäft.

Der Blick in ein Buch über heimische Spinnen hätte diesen Einsatz verhindert.

 

Anekdote2: Eine junge Frau bringt in einem Schraubglas ein Tier ins Geschäft. „Ich habe im Garten diese Echse gefunden. Ist die gefährlich?“ Die „Echse“ stellt sich als weiblicher Teichmolch heraus. Auf der Suche nach einem geeigneten Winterquartier.

Der Blick in ein Buch über heimische Amphibien hätten diese Fragen verhindert.

 

Anekdote3: Foto einer „erlegten“ Schlange. Wanderer hatten diese mit einem Spazierstock erschlagen. Leider konnte schon anhand des Fotos eine „artengeschützte“ Blindschleiche identifiziert werden. Blindschleichen gehören zu den Eidechsen. Bevor ihr diese erschlagt schaut euch die Augen an! Schlangen haben keine Lider, Schleichen schon und können damit blinzeln!

Überhaupt erschlägt man keine Reptilien, sind diese eher scheu und kaum zu sehen. Zudem sind sie Prädatoren, wenn es um Mäuse und Ratten, sprich Schadnager geht! Und noch etwas: Unsere beiden giftigen einheimischen Schlangen (Kreuzotter und Aspisviper) sind kaum tödlich, man kann als Allergiker/in genauso an einem Bienenstich sterben.

Der Blick in ein Buch über heimische Reptilien hätte diese Straftat verhindert.

 

Warum diese Einführung?

Ganz einfach. Schulfächer wie Heimatkunde oder Biologie werden seit Jahren auf ein Minimum reduziert. Unsere Kinder werden auf eine für mich seltsame Art und Weise von vielen Dingen die mir wichtig waren entfernt. Obst- und Gemüseanbau, Laub- und Nadelbäume, heimische Insekten, Säuger oder Nager waren mir stets bekannt.

Heute kennen eben einige Eltern und „Feuerwehrmänner“ nicht mehr alle dieser Tiere die hier vor unserer Haustür leben. Und nach dem Vorfahren des riesigen Feuerwehrwagens, dem drei Männer entstiegen, habe ich mich gefragt, welches Interesse noch an der heimischen Fauna besteht.

Zumal ich von einem der Herren gefragt wurde: “Ein wenig seltsam seid ihr (Terraristikbegeisterte) ja schon, oder?“

Wer ist denn schon seltsam? Der der eine Kreuzspinne erkennt, oder der, der Chaos schiebt und den „giftigen Exot“ noch in den Vordergrund bringt. Aufklärung tut Not!

Ich möchte hier noch ganz kurz eine Lanze für alle Kitaangestellten, Lehrkörper und Eltern brechen, die ihren Kindern nicht nur heimisches, sondern auch tropisches Leben zeigen und erklären. Einige Einrichtungen lassen es zu das Schnecken, Gespenst- und Stabschrecken, oder gar Amphibien in den Institutionen gehalten werden dürfen. Eine ganz tiefe Verneigung meinerseits.

Sind wir Großeltern oder Eltern nicht mehr in der Lage erlangtes Wissen weiter zu geben, sehe ich kaum eine Zukunft für Garten- und Landwirtschaft oder unsere heimische Flora und Fauna.

 

Zeigt euren Kindern wie eine Tomate keimt, wächst, Früchte trägt und wie man diese nach Wochen ernten kann. Und welch wichtige Aufgabe Insekten haben um deren Früchte zu erzeugen!  

Erklärt euren Kindern wie aus einer Kaulquappe ein Frosch oder eine Kröte wird. Oder warum diese in der Nahrungskette eine äußerst wichtige Rolle spielen. (Dazu in einem anderen Post mehr).

 

Grundwissen im Zusammenspiel der Natur! Heute wichtiger als denn je.

Ich denke einige Fragen werden demnächst auf unserer Internetseite beantwortet.

Persönliche Fragen? info@cp-terra.de

ECHStraBlatt / Post 1 

Alle hier gezeigten Texte und Bilder wird es auch in einer gedruckten und gebundenen Version geben.

 

Einheimische Amphibien und Reptilien.

 

Die Vorbereitungen zu dieser Reihe waren schon sehr spannend. Vorab möchte ich im Kundenstamm von Checkpoint-Terraristik nachfragen wie die Meinung dazu ist. Ich suche nach Menschen die Fotos von heimischen Arten haben, die hier behandelt und abgebildet werden sollen und mit Einverständnis dürfen. Nette Kundinnen und Kunden Schülerinnen und Schüler aller Altersgruppen, Kitakinder und Erzieher/innen, die uns unterstützende Informationen über die in der Bundesrepublik und speziell in OWL heimischen Tiere zur freien Verfügung stellen können. Selbstverständlich wende ich mich hier auch an Behörden und Ämter die zur allgemeinen Aufklärung der breiten Masse und der Weiterbildung unserer Kinder beitragen möchten. Alle eingesendeten Fotos dürfen von uns ohne weitere Nachfrage genutzt werden!  

All denen möchte ich hier an dieser Stelle im Vorfeld ganz herzlich danken. Denn, allein der Vorlauf dieser Reihe wird zeigen, dass nur durch intensive Gespräche, Austausch und Zusammenarbeit, neue Erkenntnisse gewonnen, Fragen aufgeworfen und anschließend beantwortet werden können. Und dass man ein solches Projekt nur schwer alleine heben kann. Das führt uns zu der Feststellung, dass es schon lange an der Zeit ist, sich diesem Thema intensiv zu widmen. Terraristik, heißt nicht nur: Wir stecken Tiere in einen Glaskasten und sorgen für den Fortbestand“, sondern auch: “Wie leben Reptilien und Amphibien in ihrem eigenen Lebensraum?“ Was liegt da näher als die Tiere zu beleuchten die vor unserer Haustür, nämlich in den Teichen und Tümpeln der Vorstädte und natürlich in den Naturschutzgebieten der Heimat Zuhause sind. Und das sind ja nicht wenige. Viele wissen vielleicht gar nicht wie viele Schwanzlurche (Salamander, Molche) und Froschlurche (Frösche, Kröten, Unken), hier noch heimisch sind. Genauso verhält es sich bei den Reptilien. Wer kann denn noch mehr als die Ringelnatter oder die Kreuzotter als mit uns lebende Schlangen aufzählen? Wer kennt deren Lebensweise näher? Oder weiß die Lieblingsnahrung oder die Anzahl der Jungtiere? Wohl kaum jemand. Diese und viele andere Fragen sollen ab dem heutigen ECHStraBlatt (zukünftiger Name und Hashtag), eine Antwort bekommen. Anekdoten oder kurze Momentaufnahmen aus dem Leben der Tiere werden (wenn gewünscht) mit dem Namen des Verfassers angegeben.

 

Das Inhaltsverzeichnis in der nächsten Spalte ist nicht das endgültige. Bis zum Artenteil werden noch einige ECHStrablätter gelesen und geschrieben werden müssen. Also los!

P.S. Wer ein Erlebnis mit einer heimischen Art hatte, darf uns das ruhig schriftlich mitteilen! Nach einer evtl. Korrektur drucken wir diese hier ab! (info@cp-terra.de)

 

Noch ein Hinweis in eigener Sache: Der Entwurf für diese Projekt hat mehr als ein Jahrzehnt in einer Schublade geschlummert. Hier stehen noch die Namen der damaligen Nomenklatur. (verbindliche Namensgebung). Ich habe mir noch nicht die Mühe gemacht, aber vielleicht fällt dem einen oder der anderen ja etwas auf.

 

 

Inhalt:

1.           Grundsätzliches zu den heimischen Arten

2.           Grundsätzliches zu Terrarientieren

3.           Einleitung

4.           Einheimische Arten / alle mit festen Beständen

              4.a         Arten in OWL

5.           Artenteil

                            5.a         Schwanzlurche/Salamander (2)

                            5.b         Schwanzlurche/Molche (3)

                            6.a         Unken / Kröten (7)

                            6.b         Frösche (7)

                            7.a         Schildkröten (1)

                            8.a         Echsen (7)

                            9.a         Schlangen (6)

 

 

 

 

Hier endet der heutige Post. Eigentlich der Aufhänger für ein wichtiges Thema. Ich würde mich freuen, wenn es reichlich Resonanz geben würde. Das wäre ein Hinweis darauf das den einheimischen Amphibien und Reptilien doch noch etwas Interesse und Respekt gezollt wird.

Post 2

 

1.      Grundsätzliches zu den heimischen Arten

Wer jetzt meint hier komme ich schnell an Informationen zur Haltung einheimischer Arten sei von vornherein gewarnt! Die Zugriffsverbote nach § 42 Abs. 1 BNatSchG dienen zum einen dem Schutz von wildlebenden Tieren und Pflanzen, zum anderen von deren Lebensstätten und Standorten. Mit der am 18.12.2007 in Kraft getretenen Änderung des BNatSchG wurde die Regelung neu geordnet. Die Verbote beziehen sich z.B. auf folgende Handlung:

Nr. 1: Nachstellen und Entnahme von besonders geschützten Tierarten

Die Verbote des § 42 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG beziehen sich auf wild lebende Tiere der besonders geschützten Arten einschließlich ihrer Entwicklungsformen wie Eier, Larven oder Puppen (vgl. § 10 Abs. 2 Nr. 1 und 2 BNatSchG). Bei den Entwicklungsformen muss es sich nicht um lebende Exemplare handeln, da auch tote Organismen eine Funktion im Naturhaushalt haben. Nicht erfasst werden in Gefangenschaft gehaltene und gezüchtete Tiere, soweit sie nicht herrenlos geworden sind. Nachstellen meint Handlungen, die die eigentliche Zugriffshandlung unmittelbar vorbereiten, nicht die bloße Beunruhigung. Die Vergrämung ist damit nicht vom Zugriffsschutz erfasst, sofern keine erhebliche Störung vorliegt. Unter Fangen wird jede physische Beschränkung der Bewegungsfreiheit verstanden, unabhängig davon, wie lange sie dauert und ob schon beim Fangen die Freilassung beabsichtigt war. Auch die wissenschaftliche Vogelberingung ist mithin nur bei Vorliegen entsprechender Ausnahmen auf Grund von Rechts-verordnungen erlaubt. Verstöße gegen § 42 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG stellen nach § 65 Abs. 1 Nr. 1 BnatSchG eine Ordnungswidrigkeit dar. Die Verstöße sind strafbar nach § 66 BnatSchG.

Den vollständigen Gesetzestext finden sie unter „Bundesamt für Naturschutz, 53179 Bonn“.

Nur ganz wenige der heimischen Arten unterliegen keinem Schutz. Vernachlässigen wir diese also und denken wir an den gewichtigen Satz:

 

Das Aussterben einer Art ist unumkehrbar und schafft unkalkulierbare Risiken.

 

Lassen wir also unseren heimischen Arten ihren Lebensraum und ihr gewohntes Umfeld. Und sichern damit unseren Kindern den Einblick in eine Natur an der wir uns bereits heute erfreuen.

 

Anekdote aus der Jugend und ein ehrlicher Wunsch.

Aufgewachsen in Wolfsanger, ein dörflich angehauchter Stadtteil von Kassel, entdeckten meine Freunde und ich ein Naturschutzgebiet an der Fulda. Dicht mit Schilfrohr bewachsen versteckten sich dort vier stillgelegte Fischteiche. Ein El Dorado für Grundschüler die mit ihren Fahrrädern die Welt entdeckten. Und nicht nur das. Dort tummelten sich Teichmolche, Kammmolche, Erdkröten und tatsächlich gab es noch einige Exemplare der Europäischen Sumpfschildkröte. Die Wald- oder Bergeidechse ließ sich dort blicken genau wie die Ringelnatter und an regnerischen warmen Tagen begegneten wir auch hin und wieder einer Blindschleiche.  Natürlich wanderten einige der Tiere über den Sommer mit zu mir nachhause. Wurden aber im Herbst brav wieder ausgesetzt.

Die Namen der einheimischen Tiere waren uns aus einem Unterrichtsfach bekannt, welches ich heute an den Schulen schmerzlich vermisse. Die Heimatkunde hat uns Kindern bei Wanderungen und auch im Unterricht stets begleitet. Hat der Begriff doch damals noch für das Leben im Wohnumfeld und die Wälder und Ländereien gestanden. Tiere und Pflanzen die in Deutschland heimisch waren und immer noch sind waren eben einfach Bestandteil des Unterrichts. Leider wurde der Begriff mittlerweile falsch besetzt und ist in Missgunst geraten.

Vielleicht erscheint das alles nicht mehr so wichtig und es mag sein das ich als „Dino“ dieser guten alten Zeit hinterher trauere. Aber ich weiß auch, dass damals der Mischwald als optimales Ökosystem angesehen und gelehrt wurde. Heute würden wir ihn uns an mancher Stelle, anstatt der kommerzträchtigen Monokulturen wünschen.   

Ich hoffe, dass wir Erwachsene der heutigen Jugend und den daraus entstehenden Kindern eine genauso unbeschwerte Kindheit schenken können wie ich sie damals hatte.       

 

 

Der nächste Post ist in Arbeit! 

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Aktualisiert am 23.04.2024

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